Was ist Kunst? Was ist Kunstanmaßung? Jene immer noch heftig debattierten Fragen um die Bedeutung der Kunst für unsere Gesellschaft und unser Leben stehen im Zentrum von Richard Wagners musikalischer Komödie Die Meistersinger von Nürnberg. Angesiedelt im Nürnberg zur Zeit der Reformation schuf Wagner hier alles andere als ein rückwärtsgewandtes Historiendrama. Nach seinem Tristan schwebte dem Komponisten ein heiter-humoristisches Satyrspiel vor, in dem er, ausgehend von einer klassischen Komödiensituation, der Rivalität zweier Männer um eine Frau, die Konkurrenz der Kategorien Tradition und Fortschritt, Gegenwart und Zukunft in Form eines Sängerwettstreits aufzeigt. Erste Ideen hatte Wagner bereits in den 1840er-Jahren zu Papier gebracht, doch erst 20 Jahre später war das Gegenstück zum Tannhäuser und eine der komplexesten, aber auch reichsten Partituren Richard Wagners abgeschlossen. „Was für Säfte und Kräfte, was für Jahreszeiten und Himmelsstriche sind hier gemischt.“ (Friedrich Nitzsche)
Oper in drei Akten von Richard Wagner
MUSIKALISCHE LEITUNG: Markus Poschner
INSZENIERUNG: Paul-Georg Dittrich
BÜHNE: Sebastian Hannak
KOSTÜME: Anna Rudolph
VIDEO: Robi Voigt
DRAMATURGIE: Katharina John
PREMIERE: 08.04.2023, Landestheater Linz / Musiktheater
Fotos: Sebastian Hannak