Eine Welt, ein ewig kreisender Mikrokosmos vor der Apokalypse. Oder danach? Ein junges Paar schwört sich ewige Liebe und hofft auf Unsterblichkeit. Ein Flugzeug hebt ab, an Bord eine Mutter mit ihrer kleinen Tochter und ein zwielichtiger Pilot. Zwei geheimnisvolle Wesen, seit unvordenklichen Zeiten auf einer Treppe unterwegs, hoffen und zagen angesichts des bevorstehenden Ende. Ein älteres Paar steht am Fenster und schaut dem jungen Paar beim Lieben zu. Prophetische Reden und Untergangsvisionen hallen wie Echos entfernter Epochen durch diese Welt – und die Katastrophen der Menschheitsgeschichte liegen wie Schatten zwischen den Dingen. Haben wir es mit einem Traum zu tun? Plötzlich geschehen erschreckende Dinge. Aus dem Flugzeug verschwinden spurlos Menschen, und die junge Frau erleidet eine qualvolle Sturzgeburt. Fürchterliches Herzflimmern überfällt den Alten. Der Pilot im unaufhaltsamen Sinkflug philosophiert über Gott. Wann, wo, wie wird das Ende kommen?
Die Geschichte vom Ende aller Zeiten ist eine der größten Erzählungen, die wir besitzen. Wir erzählen sie schon lange – vielleicht, seitdem wir überhaupt erzählen. Und doch hat das Ende am Ende immer noch auf sich warten lassen.
BURGTHEATER WIEN, 2019-2020
Fotos: Matthias Horn