Die Beziehung zwischen Schein und Sein wird mit Humor anhand der Geschichte des für einen Grafen gehaltenen Schneidergesellen beschrieben. Dabei nimmt Keller als Erzähler eine freundliche Distanz zu seinen Figuren ein. So kann er die kleinbürgerliche Enge ebenso warmherzig und witzig beschreiben wie auch den Ausbruchsversuch des Liebespaares, das die Freiheit jenseits der gesellschaftlichen Konventionen sucht. Keller zeigt sich auch in dieser Geschichte als praktischer Humanist, als einer, der daran glaubt, dass Liebe alle Maskeraden überwindet und den falschen Schein bigotter Leute entlarvt.
Freilichtspiel Illnau, 2011
Regie: Stefan Camenzind
Musik: Rafael Baier
Lichtdesign: Robi Voigt